Social Media Allgemein

Rückblick

Schon bald wird die Zeit unseres Blogs vorbei sein. Wir wollen dieses Projekt aber nicht beenden ohne noch einmal zurück zu schauen.

Im März 2014 haben wir diesen Blog im Rahmen einer Semesterarbeit im Modul Informationsgesellschaft, -ethik und –politik im Studiengang Informationswissenschaft begonnen.

Unser Fokus stand schnell fest; wir wollten ein wenig mehr darüber erfahren wie soziale Medien unseren Alltag und unsere Kommunikation beeinflussen. Da soziale Medien ein so allgegenwärtiges Thema sind, fanden wir dies sehr spannend und hofften möglichst viele Aspekte in diesem Zusammenhang anschauen zu können.

Bereits als wir zu Beginn darüber diskutiert haben, welche Themen wir einbinden könnten zum Überbegriff Social Media, haben wir festgestellt, dass uns erstaunlicherweise als erstes viele negative Aspekte eingefallen sind. Sofort kamen Themen wie Stress, Überforderung oder auch Abhängigkeit auf. Wir haben dann auch länger diskutiert, warum das wohl so ist. Wir alle nutzen soziale Plattformen mehr oder weniger intensiv, somit ist natürlich auch viel Positives daran zu finden.

Trotzdem steht unser Blog einigen Themen eher kritisch gegenüber und hinterfragt auch das eigene Verhalten in der Nutzung von Facebook, Twitter und Co.

Mit Aspekten wie ‚Digital Therapie’ oder auch ‚Cybermobbing’ haben wir uns an Themen herangewagt die nicht ganz einfach sind. Trotzdem wollten wir auch diesen Seiten von sozialen Plattformen in unserem Blog Raum geben.

Einen spannenden Einblick hat auch der Artikel ‚10 Tage offline’ gegeben. Dies war das Experiment einer Studentin, die Social Media sehr intensiv genutzt hat und für ihren Blogeintrag 10 Tage versucht hat ganz darauf zu verzichten. Im Beitrag berichtet sie über die Schwierigkeiten aber auch die Chancen und die daraus gewonnenen Erkenntnisse.

Dies war dann auch das Kernthema unserer Lerneinheit die wir im Rahmen des obengenannten Moduls mit unserer Klasse durchgeführt haben. Da das Thema doch sehr zeitgemäss ist, konnten sich die Teilnehmer der Lektion gut damit identifizieren.

Die mit sozialen Medien in Verbindung stehende Veränderung der Sprache ist natürlich ein wichtiges und ernstzunehmendes Thema, welches wir auf keinen Fall vergessen wollten zu erwähnen. Einige der in den dazugehörenden Blogeinträgen erwähnten Abkürzungen und Vorschläge für die Vermeidung von Anglizismen sind doch auch etwas gewöhnungsbedürftig und regen zum Schmunzeln an. Dies darf natürlich auch nicht zu kurz kommen.

 

(ja)

Chancen und Möglichkeiten

Nun haben wir doch schon so einige mögliche negative Seiten und Aspekte im Zusammenhang mit sozialen Medien angeschaut.

Vielleicht haben wir einen eher kritischen Blick auf die Entwicklung und den Gebrauch solcher Netzwerke?

Soziale Netzwerke haben natürlich durchaus positive Seiten und bieten auch viele Chancen und neue Möglichkeiten. Ansonsten wären sie sicherlich nicht so erfolgreich.

Plattformen wie Facebook sind ideal um mit Freunden oder Bekannten in Kontakt zu bleiben, auch mit denjenigen die etwas weiter entfernt wohnen. Auch jemanden über eine solche Plattform wiederzufinden mit dem man beispielsweise vor 20 Jahren zur Schule gegangen ist, ist durchaus möglich.

Mit dem Hochladen von Bildern kann man andere am eigenen Leben teilhaben lassen, sei es am letzten Urlaub oder an etwas ganz Alltäglichem. Somit ist man immer auf dem Laufenden was im Leben anderer gerade passiert.

Die Kommunikation erfolgt schnell und unkompliziert. Auch in politischen Zusammenhängen hat deshalb Social Media schon durchaus eine Rolle gespielt.

Jugendliche scheinen den Aspekt der einfachen Kommunikation gut zu heissen. Laut der JAMES-Studie von 2012 stehen bei der Kommunikation im Internet soziale Netzwerke an oberster Stelle. Und dies mit grossem Abstand vor E-Mail und Chat (Willemse et al., 2012). Für die JAMES-Studie werden im Abstand von 2 Jahren Jugendliche in der Schweiz im Alter zwischen 12 und 19 Jahren befragt.

Ebenfalls sind Facebook, Twitter und Co. ein schneller und effizienter Weg um die eigene Firma oder Ähnliches möglichst vielen Leuten näherzubringen. Auch die Kommunikation mit Kunden oder potentiellen Kunden kann so auf derselben Ebene stattfinden.

Auch beruflich können Seiten wie LinkedIn oder Xing sehr nützlich sein. Arbeitgeber können so neue Mitarbeiter finden und es ist möglich sich mit anderen Personen zu vernetzen. Dies wiederum kann unter Umständen die Chancen auf eine neue Arbeitsstelle erhöhen.

Werden soziale Medien angemessen und im richtigen Moment eingesetzt können sie also durchaus Positives bewirken und von grossem Nutzen sein.

 

 

(ja)

 

 

Quellen:

 

Willemse, I., Waller, G., Süss, D., Genner, S., Huber, A-L. (2012) JAMES – Jugend, Aktivitäten, Medien – Erhebung Schweiz. Zürich: Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften

Digital Detox Camp

Bereits in einem früheren Eintrag haben wir sogenannte Digital Detox Camps erwähnt. Nun soll dieses Thema aber noch einen eigenen Blogbeitrag bekommen da wir doch sehr neugierig waren wie das konkret aussieht und wie viele Leute daran wohl teilnehmen.

Die Idee dahinter ist einfach; sich für ein paar Tage an einen Ort begeben, Smartphone, Laptop, Tablet und Ähnliches abgeben und sich mal wieder anderen Dingen zuwenden ohne die Ablenkung von sozialen Medien oder E-Mails.

Dieses Erlebnis bietet beispielsweise das ‚Camp Grounded’ in Kalifornien, USA. ‚Camp Grounded’ ist sozusagen ein Sommercamp für Erwachsene. Während 4 Tagen verzichten die Teilnehmer auf jegliche digitalen Geräte. Im Camp gibt es ausserdem keine Uhren oder digitale Kameras. Ebenfalls sollen die Teilnehmer nicht über ihre Arbeit reden. Für die Zeit des Aufenthalts im Camp hat sogar jeder einen neuen Namen.

Die Organisatoren machen ausserdem klar, dass dieses Camp keine Konferenz ist um Networking zu betreiben oder neue Geschäftspartner zu finden. Es soll ein Ort sein um kreatives Denken zu fördern, sich von Technologie zu befreien und ganz einfach mal wieder Mensch zu sein (Camp Grounded, 2014).

Es werden verschiedene Aktivitäten angeboten. Diese reichen von Sportangeboten über Backen oder kreatives Schreiben bis hin zu Singen oder Wandern.

So unterschiedlich wie die Aktivitäten sind auch die Leute die am Camp teilnehmen. Im Sommercamp 2013 war der jüngste Teilnehmer 19 und der Älteste 67 Jahre alt. Die Camp-Teilnehmer kamen aus den verschiedensten Ländern (Camp Grounded, 2014).

,Digital Detox’ bietet neben des Sommercamps noch weitere Möglichkeiten um sich eine Auszeit von der Digitalisierung zu nehmen. So organisiert das Unternehmen beispielsweise auch diverse Tagungen in wunderschönen Gegenden die ähnlich wie das Summercamp funktionieren, Anlässe die ohne Smartphones und Co. stattfinden, oder geben Workshops zum Thema.

Und die Frage ob wohl irgendjemand diese Camps besucht ist schnell beantwortet; bis heute wurden 15 dieser Tagungen abgehalten und das Summercamp in 2013 war mit 325 Personen ausverkauft. An vielen anderen Veranstaltungen haben insgesamt rund 7’500 Personen teilgenommen (Digital Detox, 2014).

Dabei ist das Ziel nicht Technologie aus dem Alltag zu verbannen, sondern eine Balance herzustellen (Digital Detox, 2014).

 

 

(ja)

 

 

Quellen:

 

Camp Grounded (2014): Disclaimer. Verfügbar unter: http://www.campgrounded.org [18.06.2014]

Camp Grounded (2014): Who Comes to Camp? Verfügbar unter: http://blog.thedigitaldetox.org/who-comes-to-camp/ [18.06.2014]

Digital Detox (2014): About Us & Recent Press. Verfügbar unter: http://thedigitaldetox.org/portfolio/about-digital-detox-recent-press/ [18.06.2014]

Selbstdarstellung

Wie viele Likes hat mein neuestes Foto auf Facebook? Wurde mein Statusupdate schon kommentiert? Wer folgt alles meinem Instagram Profil?

Täglich werden neue Bilder auf soziale Netzwerke wie Facebook oder Instagram hochgeladen und Neuigkeiten mehr oder weniger öffentlich mit anderen geteilt. Mit den Möglichkeiten von Smartphones und Tablets ist dies auch immer und überall machbar.

Viele dieser Bilder und Statusmeldungen werden oft auch mit der Absicht veröffentlicht möglichst viele ‚Likes’ und bewundernde Kommentare dafür zu erhalten.

„Keiner kann es leugnen: Wir alle freuen uns über positive Reaktionen, wenn wir etwas aus unserem Leben teilen. Und sind ein bisschen enttäuscht, wenn es keinen interessiert“ (spiegel.de 2014).

Für viele Nutzer ist diese Art von Anerkennung extrem wichtig geworden. Wie auch im richtigen Leben möchte man sich im Internet von seiner besten und spannendsten Seite zeigen. Was bis zu einem gewissen Punkt auch absolut nachvollziehbar ist.

Jedoch kann diese Art der Selbstdarstellung auch ganz schnell anstrengend oder sogar zu einer richtigen Sucht werden.

„Die Regeln sind klar: Je angesagter die Location ist, in die man sich eincheckt, desto mehr Leute sind beeindruckt. Je stylischer das Outfit auf dem Selfie, desto mehr begeisterte Kommentare. Also überlegen wir genau, was wir von unserem Leben preisgeben. Wir wägen ab, selektieren – und präsentieren dann die bestmögliche Version von uns“(spiegel.de 2014).

Natürlich freut sich jeder, wenn das Urlaubsbild oder das Foto der soeben liebevoll verzierten Torte jemandem gefällt.

Gedanken machen sollte man sich aber vielleicht dann, wenn die eigene Stimmung von der Bewertung anderer abhängt. Sicherlich hat jeder ein gewisses Verlangen nach Anerkennung, aber seinen Tagesablauf danach auszurichten, wann er welches Foto von sich teilt kann zum Problem werden. (spiegel.de 2014)

Ist es nicht schon sehr anstrengend, sich ständig damit zu beschäftigen was als nächstes im Facebook Status stehen oder wann welches Foto hochgeladen werden soll? Oder immer überlegen zu müssen ob andere wohl gut finden wo man gerade im Urlaub ist oder was man zum Frühstück gegessen hat?

Dies ist eine Art der Kommunikation wie sie auf sozialen Netzwerken täglich gelebt wird.

 

(ja)

 

Quellen:

Spiegel.de (2014): Ich-Booster im Internet: Ich will mehr Likes! Verfügbar unter: http://www.spiegel.de/schulspiegel/leben/facebook-instagram-jugendliche-ueber-selbstinszenierung-im-social-web-a-963258.html [09.05.2014].

Daily Social Media – ein Einblick

Die App Sammlung auf dem iPhone (Procacci 2014)

Ausschnitt aus der App-Sammlung unserer Testperson – Total befinden sich 66 Apps auf dem iPhone (Procacci 2014)

Eine Woche ohne soziale Medien. Das ist das Ziel unserer freiwilligen Testperson. Wie bereits in unseren früheren Beiträgen beschrieben möchten wir einen solchen Selbstversuch starten und die Erfahrungen daraus in unserem Blog mit euch teilen.

In einem ersten Schritt wurde nun der Konsum von sozialen Medien unserer Versuchsperson beobachtet und Dokumentiert.

Angaben zur Testperson

Versuchsperson:

Studentin
Geschlecht: Weiblich
Alter: 27
Täglich genutzte Plattformen: FacebookYouTube

Twitter

WhoSay

LinkedIn

Xing

Pinterest

Runtastic

Watson.ch

SRF News

Yammer

Der Radiowecker reisst unsere Versuchsperson bereits früh aus den Federn. Doch der erste Griff gilt nicht dem Wecker. Das Mobiltelefon ist Näher und erhält als erstes die volle Aufmerksamkeit. Begleitet von der morgendlichen Radiosendung beginnt der Tag mit einem digitalen Rückblick. Facebook, Twitter und die Top News der Newsplattformen von SRF und watson.ch, welche über Nacht bereits als Push-Nachrichten eingeflogen sind, werden zuerst überflogen. Ist etwas in der Nacht geschehen? Gab es Neuigkeiten bei laufenden Themen wie z.B. das Aufwachen von Michael Schumacher oder das verschwundene malaysische Flugzeug? Fehlanzeige – dafür twittert das SRF bereits wie das heutige Wetter wird, eine Kollegin retweetet ein Foto einer Katze, die Lieblingsband hat ein neues Video ihrer Tour hochgeladen und auf Facebook waren einzig die Freunde und Verwandte aus den USA über Nacht aktiv. Der Tag kann nun also beginnen, ein erster Überblick ist geschafft.

(Procacci 2014)

„Social Media zum Frühstück“ (Procacci 2014)

Beim Frühstück folgt die etwas intensivere Auseinandersetzung mit dem aktuellen Tagesgeschehen. Nachrichten werden bei der Studentin schon lange nicht mehr physisch konsumiert, die „Frühstücks-Lektüre“ ist das handliche iPad wo das E-Paper der Aargauer Zeitung bereits geladen ist. Artikel werden gelesen, kommentiert und auf Facebook oder Twitter verbreitet.

Gut informiert und wohl gestärkt beginnt der Arbeitstag. Am Arbeitsplatz selbst findet der Konsum beziehungsweise die Nutzung von sozialen Medien nur begrenzt statt. Im Unternehmen wo die Studentin angestellt ist wird zur Zeit getestet ob die Plattform „Yammer“ von Microsoft etwas für das Unternehmen ist. Es handelt sich hierbei um eine social media Plattform für Unternehmen und begrenzt sich auch nur auf das eigene Unternehmen. Es ist ein Teilprodukt von Sharepoint, mit welchem das Unternehmen bereits arbeitet.

Tagsüber werden „WhatApp“ Nachrichten beantwortet, Emails abgerufen oder Newsportale besucht, YouTube Videos geschaut und diverse Artikel von online Zeitungen und Zeitschriften gelesen, kommentiert und auch wieder an andere verschickt. Begründung: Die Studentin teilt ihr Wissen und ihre Meinung gerne mit Gleichgesinnten und nutzt soziale Netzwerke für weiteren Gesprächsstoff.

Wie unsere Studentin ihre Abende, die Freizeit nach der Arbeit gestaltet und was social media im Freundeskreis für eine Rolle spielt, wird im nächsten Blog  verraten :-).

(va)

Quellen:

Procacci, Vanessa (2014a): iPhone Screenshot. Eigenaufnahme. Aarau, 2014.

Procacci, Vanessa (2014b): Social Media zum Frühstück. Eigenaufnahme. Aarau, 2014

Knigge und Netiquette

Eine grundlegende Netiquettenregel besagt: „Vergiss nie, dass auf der anderen Seite ein Mensch sitzt“ (Kulturraum Internet, o.J.). Die grosse Anzahl an Ratgebern für Verhaltens- und Benutzerregeln im Internet als auch als Ratgeber in Boulevardzeitungen scheinen darauf hinzuweisen, dass eine gewisse Unsicherheit herrscht.

Die Internetseite stil.de bietet sogar Seminarangebote an und gibt Beispiele für falsches Verhalten in sozialen Medien. So seien im Vergleich zu brieflichem Kontakt die Möglichkeiten in sozialen Medien spontaner und daher eher formloser. „Die Gefahr der Gedankenlosigkeit“ sei allgegenwärtig. Ein unbedachtes „Gefällt mir“ könne unter Umständen zu grossen Problemen führen. Ein Beispiel dazu zeigt der Fall von „5 Daimler-Arbeitern, die den „Gefällt mir“ Button bei Facebook auf einer Seite gedrückt hatten, auf der Daimler-Chef Dieter Zetsche explizit unter dem Oberbegriff ‚Lügenpack‘ genannt wurde.“ Die Arbeiter hatten Glück und wurden nicht entlassen, jedoch zum Gespräch bestellt (TKMedia, o.J.).

Der deutsche Knigge-Rat hat 10 Grundregeln aufgestellt, nach denen „stilvolle Kontaktpflege durch soziale Medien“ möglich sein soll:

1. Wählen Sie Ihre favorisierten Netzwerke sorgsam aus
– Kriterien wie Kosten und Datenschutzbestimmungen abwägen
– Von einer Mischung der privaten und beruflichen Nutzung wird abgeraten

2. Bleiben Sie authentisch
– Keine fiktive Identität aufbauen
– Gesamtbild muss stimmig sein: immer dasselbe Foto verwenden

3. Meiden Sie plumpe Vertraulichkeiten
– Welche Kontakte sollen gepflegt werden
– Kunden als „Freunde“ zu bezeichnen ist eher unpassend

4. Lehnen Sie unerwünschte Anfragen ab
– Keine Scheu, unerwünschte Anfragen abzulehnen
– Vorsicht vor jenen, die Kontakte „sammeln“

5. Belästigen Sie Ihre Kontakte nicht
– Nicht zu viele Anfragen u Spielen und Anwendungen schicken

6. Bleiben Sie freundlich
– Kein plötzliches Duzen zwischen Geschäftspartnern
– Korrekte Anrede und höflicher Abschiedsgruss bei Kontaktanfragen

7Reagieren Sie humorvoll
– Keine Einträge von der Pinnwand löschen
– Humorvoll auf unbequeme Einträge reagieren

8. Halten Sie den Dialog lebendig
– Mindestens zwei Mal pro Woche mit Netzwerkpartnern kommunizieren

9. Behalten Sie den Weitblick
– Das Internet vergisst nie: direkte Impulse vermeiden
– Bei Einträgen genau überlegen. Ob dieser sich auch später nicht negativ auswirkt

10. Schliessen sie Trolle aus
– Unangenehme Zeitgenossen in der Kontaktliste blockieren
(Wälde Rainer, o.J.)

Auch bei den aktuellen Miss -Schweiz-Kandidatinnen ist das Thema Facebook-Knigge ein wichtiger Punkt: „Wer Miss Schweiz werden will, sollte im Internet brav und züchtig sein“ (Riederer Isabelle, 2014). Den Kandidatinnen wurde empfohlen, das private Facebook-Profil unkenntlich zu machen. Gemäss Nik Schwab (Social-Media-Verantwortlicher bei der Miss-Schweiz-Organisation) sei es wichtig, dass man direkt auf die offizielle Fanseite der jeweiligen Teilnehmerin gelangt, wenn man ihren Namen eingibt. Es sollen Missgeschicke mit dem neuen Facebook-Knigge verhindert werden. Nicht so wie im letzten Jahr, wo eine der Kandidatinnen ein Foto von sich mit einer Zigarette im Mund gepostet hatte (Riederer Isabelle, 2014).

(ra)

 

Quellen:

Kulturraum Internet (o. J.): Netiquette im Internet. Verfügbar unter: http://duplox.wzb.eu/texte/vali/ [03.04.2014].

Riederer Isabelle (2014): Facebook-Knigge für Miss-Kandidatinnen. Verfügbar unter: http://www.20min.ch/people/schweiz/story/Facebook-Knigge-fuer-Miss-Kandidatinnen-17817074 [07.04.2014].

TKMedia (o.J.): Social-Media-Knigge: Wie Sie sich stilvoll im virtuellen Raum bewegen. Verfügbar unter: http://www.stil.de/?id=85&tx_ttnews[tt_news]=526&L=&cHash=0afd00b320a12826a6a23a25d958e0a1 [03.04.2014].

Wälde, Rainer (o.J.): Social-Media-Knigge. Verfügbar unter: http://www.knigge-rat.de/themen_social_media.html [03.04.2014].

 

Veränderung der Sprache

Die Kommunikation in sozialen Netzwerken findet überwiegend in geschriebener Sprache statt. Hier in der Schweiz werden dabei Deutsch, Englisch und Schweizerdeutsch ohne Regeln durchmischt. Auch die Benutzung von Kürzeln ist für viele selbstverständlich und nicht mehr aus der digitalen Kommunikation wegzudenken. Dabei sind Abkürzungen wie hdg (hab dich gern), OMG (Oh my god) oder guk (Gruss und Kuss) sicherlich der Mehrheit bekannt und werden rege benutzt. Wie steht es jedoch mit ILIDIUVEMIDI¹? Auch lol (laughing out loud) dürfte hinlänglich bekannt sein. Was denkt man jedoch bei der Aussage ESOSL² (smszeichen, 2011)? Zweifellos spart die schreibende Person Zeit ein, was ist jedoch mit dem Empfänger, der die Aneinanderreihung der Buchstaben als willkürlich empfindet und diese nicht entziffern kann? Die Geschwindigkeit und Floskeln können auch zu unüberlegten Formulierungen führen, die bei einem nochmaligen Lesen vielleicht verändert und entschärft worden wären.

Ein weiterer Aspekt, der nicht unterschätzt werden sollte, ist die Tatsache, dass Gefühle wie Ironie und Freude in der geschriebenen Sprache nicht zwingend auf Anhieb als solche erkannt werden müssen. Um die Kommunikation in sozialen Netzwerken und Chats zu vereinfachen und Gefühle wie Glück, Spass oder Ärger besser verständlich zu machen, sind Smileys aus dem digitalen Alltag nicht mehr wegzudenken. Es gibt hunderte dieser Smileys, es sind jedoch nur einige wenige, die es in unsere tägliche Konversation geschafft haben (Kulturraum Internet, o.J.). Eine andere Bezeichnung für die Smileys ist Emoticon. Dieses Wort setzt sich zusammen aus Emotion und Icon. Emoticons erlauben uns zu unserem geposteten Bild aus den Ferien ein Herzchen dazuzusetzen, so dass jedem klar wird, wie sehr wir unseren Urlaub gerade geniessen, ohne dass wir dies erklären müssten. Eine kurze Erklärung zu Emoticons ist im untenstehenden Video „100 Sekunden: 30 Jahre Emoticons – Galileo“ ersichtlich. Wer seine Gefühlslage nicht mit Smileys verdeutlichen möchte, kann dies auch zum Ausdruck bringen, in dem die Aktion in Sternchen gesetzt wird (z.B. *kicher*). Auch längere Ausdrücke als Reaktion auf eine Aussage sind so darstellbar (Kulturraum Internet, o.J.).

100 Sekunden: 30 Jahre Emoticons – Galileo:
Video:     http://www.myvideo.ch/watch/8768246

Auflösung SMS-Kürzel:
1) ILDIUVEMIDI = Ich liebe dich und vermisse dich
2) ESOSL =Endloses Prusten von dummem Gelächter
(smszeichen, 2011)

(ra)

 

Quellen:

Kulturraum Internet (o. J.): Netiquette im Internet. Verfügbar unter: http://duplox.wzb.eu/texte/vali/ [31.03.2014].

Lörincze, Georg (2011): Die häufigsten SMS Abkürzungen und Kürzel. Verfügbar unter: http://www.smszeichen.ch/sms/bedeutung-der-sms-abkuerzung/die-haeufigsten-abkuerzungen  [31.03.2014].

Pro Sieben (2012): 100 Sekunden: 30 Jahre Emoticons – Galileo. Verfügbar unter: http://www.myvideo.ch/watch/8768246 [31.03.2014].

 

 

Social Trends, Social Media – Studie Nr. 1

Das deutsche Unternehmen „Tomorrow Focus Media“ führt monatlich verschiedene Studien zu aktuellen gesellschaftlichen Themen durch. Im Oktober 2013 stand „Social Media“ im Zentrum (Tomorrow Focus Media 2013, S. 2). Eine aktuelle Nutzungsstudie explizit zum Thema Social Media wie in dieser deutschen Studie gibt es für die Schweiz in dieser Form nicht, beziehungsweise wurde von uns nicht gefunden.

Für die Schweiz existiert dafür eine im Ansatz ähnliche Studie namens „JAMES-Studie“. JAMES steht für Jugend, Aktivitäten, Medien – Erhebung Schweiz. Diese Studie wird seit 2010 alle zwei Jahre durchgeführt. Die nächste Erhebung findet noch im Laufe dieses Jahres statt. Schwerpunkt der JAMES-Studie ist der Medienalltag, die Mediennutzung sowie der Vergleich mit der Freizeitgestaltung Schweizer Jugendlicher im Alter von 12 bis 19 Jahren. Da diese Studie von unserem Bachelor Studiengang Information Science der HTW Chur in einem anderen Modul parallel von jedem Studenten erarbeitet werden muss, wird die Studie in unserem Blog nicht weiter erwähnt. Die Erkenntnisse daraus sind dennoch sehr lesenswert und können auf der Website der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften eingesehen werden (Willemse 2012, S. 2-4).

Zurück nach Deutschland – die Studie befasst sich mit aktuellen Trends zum Thema „Social Media“ und Schwerpunkt ist auch das Nutzerverhalten von sozialen Medien (Tomorrow Focus Media 2013, S. 2).

Was nicht weiter erstaunlich ist, alle der Befragten haben mindestens ein Profil auf sozialen Netzwerken. Die Top Five der beliebtesten Social Media Plattformen sah 2013 für Deutschland wie folgt aus (Tomorrow Focus Media 2013, S. 9):

  1. 82.7% = Facebook
  2. 51.8% = YouTube
  3. 33.6% = Xing
  4. 27.8% = Google+
  5. 22.6% = Stayfriends

Die Plattform Twitter belegte nur den sechsten Rang. Spannend für unseren Blog ist nun auch die Integration von Sozialen Medien in den Alltag. Der Trend zeigt, dass selbst die Befragten davon ausgehen in Zukunft Soziale Medien immer häufiger zu Benutzen (s. Abbildung 1). Verdeutlicht wird das auch durch die immer höhere Anzahl an mobilen Geräten wie Smartphones und Tablets oder iPads in deutschen Haushalten (Tomorrow Focus Media 2013, S. 12).

Zukünftige und aktuelle Nutzung von Social Media

Abbildung 1: Links – Veränderung zukünftiger Nutzung ; Rechts – Geräte bei der Nutzung und Nutzungsort (Tomorrow Focus Media 2013, S. 12)

Als Hauptgrund der Nutzung wurde „Neue Kontakte pflegen“ genannt – dagegen am wenigsten wird der Datenaustausch über soziale Netzwerke genutzt (Tomorrow Focus 2013, S. 13). Interessant zu sehen ist auch, dass bereits ein Drittel der Befragten soziale Netzwerke nicht nur privat sondern auch beruflich nutzen. Dies bestätigt wiederum den Trend, dass Social Media immer präsenter in unserem  „Alltag“ wird (Tomorrow Focus Media 2013, S. 6).

Diese Studie verdeutlicht, wie sehr sich die wirtschaftliche Welt immer häufiger auf sozialen Netzwerken präsentiert und vermarktet. Daher möchten wir im nächsten Blog die Lage der Schweizer Unternehmen eingehend betrachten. Denn auch sie tragen dazu bei wie, warum und wie oft wir soziale Netzwerke nutzen.

(va)

Quellen:

Willlemse, Isabelle ; Waller, Gregor ; Süss, Daniel ; Genner, Sarah ; Huber, Anna-Lena (2012): JAMES – Jugend, Aktivitäten, Medien – Erhebung Schweiz. Zürich: Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, 2012.Verfügbar unter: http://www.psychologie.zhaw.ch/fileadmin/user_upload/psychologie/Downloads/Forschung/JAMES/JAMES_2013/Ergebnisbericht_JAMES_2012.pdf [27.03.14].

Tomorrow Focus Media (2013): Social Trends – Social Media. Verfügbar unter: http://www.tomorrow-focus-media.de/fileadmin/customer_files/public_files/downloads/studien/TFM_SocialTrends_SocialMedia.pdf [26.03.14].

Digital Therapie

Digital Therapie? Was ist das und wofür?

Ist es tatsächlich so, dass viele Leute den gesunden Umgang mit sozialen Medien und der digitalen Welt verloren haben? Dass wir wieder lernen müssen auch mal abzuschalten und nicht ständig auf das Display des Smartphones zu schauen? Wieder einmal eine Veranstaltung geniessen ohne sofort ein Foto davon auf Facebook zu teilen? Oder ist dieser Umgang mit sozialen Medien heute völlig normal und man muss sich darüber gar keine Gedanken machen?

Soziale Medien und die dazugehörige Technik bieten uns viele Möglichkeiten zur Kommunikation. Wir kommunizieren schneller, öfter, und auch mit Freunden oder Bekannten die weit weg wohnen. Ganz einfach können Fotos mit vielen Leuten geteilt und Meinungen ausgetauscht werden. Auch für Unternehmen eröffnen sich durch soziale Netzwerke völlig neue Wege Kunden von sich zu überzeugen und auch neue Mitarbeiter anzuwerben.

Der Grat zwischen Fluch und Segen ist jedoch schmal.

Anitra Eggler ist Digital-Therapeutin und war, wie sie selbst sagt, ebenfalls ein Smartphone Zombie. Sie hat ein Buch zum Thema geschrieben: ‚Facebook macht blöd, blind und erfolglos – digital Therapie für Ihr Internet-Ich’.

Facebook macht blöd, blind und erfolglos (Eggler 2013)

„Facebook macht blöd, blind und erfolglos“ (Eggler 2013)

Die Digitalisierung ist nicht per se Fluch oder Segen, vielmehr kommt es darauf an was wir aus ihr machen. Dies bestimmt ihren und unseren Nutzen (Eggler 2013, S. 9).

Im Buch spricht Anitra Eggler unter anderem vom Social Media-Burnout. „Social Media-Burnout bezeichnet die psychische Überforderung durch überdosierte Aktivität in Sozialen Netzwerken. Die mögliche Konsequenz: Social Media-Suizid – ‚digitaler Selbstmord der Internet-Ichs’, Löschen der eigenen Web-Profile“ (Eggler 2013, S. 2).

Das Thema hat wohl durchaus seinen berechtigten Platz in der heutigen digitalisierten Welt. Natürlich geht jeder mit den digitalen Möglichkeiten anders um und schlussendlich hat es jeder und jede selbst in der Hand was er oder sie daraus machen will.

Anitra Eggler war am 2. Januar 2014 zu Gast in der Sendung ‚Aeschbacher’ des Schweizer Fernsehens SRF, zum Thema ‚Ganz und gar‘.

Auftritt von Anitra Eggler bei Kurt Aeschbacher

(ja)

Quellen:

Eggler, Anitra (2013): Facebook macht blöd, blind und erfolglos – Digital Therapie für Ihr Internet-Ich. Zürich: orell füssli, 2013.

SRF (2014): Aeschbacher, Ganz und gar. Verfügbar unter: http://www.srf.ch/player/tv/aeschbacher/video/anitra-eggler?id=c1f0ea63-536c-4c7f-8e84-dffbebcc5bc4 [27.03.2014].

Bild:

Eggler, Anitra (2013): Facebook macht blöd, blind und erfolglos – Digital Therapie für Ihr Internet-Ich. Verfügbar unter: http://www.anitra-eggler.com [27.03.2014].

Verzicht auf digitale Gewohnheiten – eine Bilanz

Es scheint heutzutage kaum mehr vorstellbar auch nur einen Tag ohne Handy, soziale Netzwerke wie Facebook oder Twitter sowie dem Abrufen der Nachrichten oder E-Mails auszukommen. Es kann durchaus von einem Suchtpotenzial gesprochen werden. Zu diesem Thema sind Selbstversuche nicht uninteressant. Auf dem Blog schulesocialmedia.com hat Philippe Wampfler seinen Selbstversuch wie folgt festgelegt: Montag bis Freitag Abstand vom Smartphone und seinen digitalen Gewohnheiten nehmen. Dies beinhaltete das Smartphone in der Wohnung zu lassen, kompletter Verzicht auf soziale Netzwerke sowie E-Mails nur einmal täglich abzurufen. Nach seinen eigenen Angaben klappte nur der Verzicht auf die Sozialen Netzwerke, die übrigen Vorsätze scheiterten bereits am Montag, dies jedoch auch aufgrund einer Änderung in der familiären Planung. Immerhin wurden die E-Mails sowie SMS nur alle drei bis vier Stunden abgerufen, was längere Pausenabschnitte waren als gewohnt. Die positiven Aspekte hat er knapp beschrieben: „Ich hatte mehr Einfälle, arbeitete zielorientierter, wurde ruhiger und geduldiger“.
Vieles hat Philippe Wampfler jedoch als mühsamer empfunden. Es fehlten ihm notwendiges Feedback für seine Arbeit, seine Notizen sowie andere Hilfsmittel zur Produktivität. Seine Erkenntnis nach einer Woche: Seine Handschrift ist untauglich, übersichtliche Notizen anzulegen und lesbar zu schreiben sind ihm nicht möglich. Jedoch hat er auch erkannt, dass die Nutzung von Sozialen Medien ihm eine gewisse Erholung und Zeit für sich bedeuten. Er vergleicht digitale Kommunikation mit essen: „Ich esse gern. Manchmal zu viel, manchmal zu schnell, manchmal zu wenig bewusst…[]…Aufhören zu essen ist aber keine Option“.
Dieser Vergleich ist an sich sicherlich richtig und zutreffend für viele Bereiche des Lebens. Es wäre jedoch interessant, einen Selbstversuch einer Person zu lesen, die nicht zwingend auf ein mobiles Gerät für die Ausübung der beruflichen Tätigkeit angewiesen ist. Erst dann würde sich zeigen, wie sich der Verzicht von sozialen Netzwerken auf den Alltag auswirkt. In diesem Sinne wird sich eine unserer Autorinnen dieser Herausforderung stellen und einen Selbstversuch wagen. Im Vorfeld wird eine Eigenanalyse durchgeführt über die wir ebenfalls berichten werden.

(ra)

Quelle:

Wampfler Philippe (2014): schulesocialmedia: Eine Woche „freihändig“ – Eine Bilianz. Verfügbar unter: http://schulesocialmedia.com/2014/03/07/eine-woche-freihandyg-eine-bilanz/ [17.03.2014].